Straße IrlandDer männliche irische Landmensch verleiht seinem gesprochenen Wort gerne mit Kraft- und Schimpfwörtern Nachdruck. In der Beliebtheitsskala der Verbal-Booster ganz oben steht auch heute noch das gute alte F mit den drei Sternchen ***, auch bekannt als FUCK. Es wird ebenso gerne in den Variationen FECK oder FOCK ausgestoßen. Einige komplett sprachbehinderten Zeitgenossen bringen es auf eine erzählerische FUCK-Dichte von bis zu 33% Satz-Sättigung: “What the f*** is this f***ing f***er doin here!” — jedes dritte Wort ein F-Wort. F***ing great, man!

Greift das an? Steckt das an? Muss man da auf Dauer einfach mitfluchen? Wird man unter diesem Einfluss selber zum Ordinärius? Ich bin ja immer bemüht, meine f***** (steht für “feine”) Ausdrucksweise nicht verkommen zu lassen und mache deshalb einen kleinen Bogen um Vulgarismen. Sofern ich es bemerke jedenfalls.

Borlin Cork

Vor einigen Tagen fuhr ich gemütlich die enge Bergstraße von Kilgarvan im County Kerry hinauf in Richtung Borlin Valley nach West Cork — und was sehen meine müden Augen da? Massive Betonklötze, wie Legosteine auf dem Kinderzimmerboden über die Landschaft gestreut. Ich ertappe mich, wie ein Mantra in mir murmelt: “Who  the f*** . . . ” — und dann taucht der Begriff “idiotensicher” vor dem geistigen Auge auf. Ich sehe, wie ich ihn drehe und wende: Ist das die Sicherung von Idioten, sind die Idioten jetzt endlich sicher (vor Strafverfolgung)? Oder ist diese Vorstellung von Sicherheit einfach nur idiotisch?

Jedenfalls: Irlands Hauptabteilung für “Health und Safety” in Kombination mit Versicherunswahn und Lebensangst hat wieder kräftig zugeschlagen.  Ein weiteres Stück ehemals intakte und harmonische Landschaft wird im Namen der vermeintlichen Sicherheit von Leuten und Organen ohne jeglichen Sinn für Ästhetik beschädigt. F***! F***! F***!