Irlands trauriger Sommer: Die Regierung hat entschieden. Die Corona-Politik wird wieder restriktiver, die weitere Öffnung des Landes wird ausgesetzt: Die 3000 Pubs bleiben auch im August geschlossen, die grüne Liste der Reiseländer wird von 15 auf 10 gekürzt.

Das sind die Entscheidungen:

:: Die Pubs, Nachtclubs und Casinos in der Republik bleiben angesichts offenbar steigender Infektionszahlen bis mindestens 31. August weiter geschlossen. Es gibt Gerüchte, dass die Pubs in diesem Jahr gar nicht mehr öffnen könnten. Alkohol gibt es einstweilen in Restaurants, die künftig bereits um 23 Uhr schließen müssen, und in restaurant-ähnlichen Pubs, die Essen servieren (mindestens eine substantielle Mahlzeit im Wert von neun Euro, dessen Kauf für Gäste Pflicht ist). Haus-Parties und illegale geheime Trink-Schuppen feiern Hochkonjunktur, während die Wirte Sturm laufen und ihre Existenz bedroht sehen.

:: Der internationale Reiseverkehr wird weiter eingeschränkt. Die Grüne Liste der Länder, aus denen nach Irland ohne eine 14-tägige Quarantänepflicht eingereist werden darf, wird um fünf Länder auf zehn verkürzt. Zypern, Malta, San Marino, Gibraltar und Monaco wurden gestrichen. Es kamen keine neuen Länder dazu. Deutschland, dieSchweiz und Österreich sind nicht dabei. Die zehn Länder der Liste sind jetzt: Italien und Griechenland, Grönland, Finnland und Norwegen, Litauen, Lettland und Estland,  Ungarn und die Slowakei. Trotz der Grünen Liste rät die irischeRegierung von allen Ferien-Reisen auch in diese und aus diesen Ländern ab.

:: Mund-Nasen-Masken werden ab dem 10. August in Geschäften und Einkaufszentren Pflicht. Ab dann gibt es eine gesetzliche Grundlage, das Tragen einzufordern. Bis dahin bleibt die “Pflicht” eine Empfehlung.

:: Die Versammlungsfreiheit bleibt weiter stark eingeschränkt: Im Freien dürfen sich weiterhin maximal 200 Menschen versammeln. Das minimiert die Hoffnungen von Sport- und Konzertveranstaltern. In Räumen, etwa in Kirchen, dürfen maximal 50 Menschen zusammen kommen.

:: Oberste Priorität hat für die Regierung nach deren Angaben die Wieder-Eröffnung der Schulen Anfang September. Bis dahin dürfte sich an den Reisebeschränkungen nichts Wesentliches ändern. Ob die seit Mitte März geschlossenen Schulen in den Normalbetrieb gehen können, ist derweil fraglich: Gesucht werden 1000 zusätzliche Lehrer.

:: Die Regierung sucht für den Herbst einen Ausweg aus den internationalen Reisebeschränkungen. Diskutiert wird, ob ein negativer Corona-Test bald zur Bedingung für eine ungehinderte Einreise nach Irland gemacht werden soll. Irland-Reisende müssten sich dann rechtzeitig vor der Ankunft testen lassen und das bezeugte Testergebnis bei der Grenzpolizei vorzeigen. Entscheidungen dazu gibt es noch keine.

 

Bild: Citizens Information IE