Man kann in Irland bei Esso, Topaz, Statoil, bei Emo, Top oder bei Tesco tanken. Man kann aber auch noch immer zu Pat Crowley oder zu Andy O´Shea gehen, die ihre Diesel- und Benzin-Pumpe oft noch mitten im Dorf betreiben. Die Zapfsäule steht direkt am Straßenrand und wer tankt, hält in der verkehrsreichen Neuzeit schon einmal den Durchgangsverkehr auf.
Die alten Dorf-Tankstellen, die dem örtlichen Automechaniker oder dem Shop-Besitzer mitten im Ort gehörten, sind am Verschwinden – verdrängt von den Applegreens und den Topazes. Die Filialisierung Irlands ist in vollem Gange, die großen Vertriebsketten verdrängen die kleinen selbständigen Händler mit ihrer massiven Einkaufsmacht.
Wer bei Pat in Dunmanway (wo die Fotos entstanden) Benzin kauft, muss auf den Coffee to Go und das schnelle Sandwich für unterwegs verzichten. Er bekommt Benzin und Diesel. Sonst nichts. Die alte Tanke ist ein Überbleibsel aus einer Zeit, als die Menschen noch nicht nach dem Prinzip Immer alles sofort funktionierten. Aus der Zeit, als die Straßenränder noch nicht Müll-übersät waren mit Pappbechern und Plastikverpackungen. Als im Trinkwasser noch keine Kunststoffpartikel schwammen und die Menschen in Irland noch schlank waren . . .
Bessere Zeiten? Die gab es nie . . . auch damals nicht.
Fotos: Antje Wendel [ed300912]
Hi All
Ja, ja wie in diesem Bericht beschrieben, es gibt sie noch, die alten Tankstellen. Manchmal wird es mir allerdings ein wenig mulmig zu Mute. In Leenane steht so eine Tankstelle direkt zwischen zwei Pubs. Da ja in Irland in den Pubs Rauchverbot herrscht, stehen alle gemuetlich draussen und die noch brenneden Kippen liegen dann gemuetlich neben der Zapfsaeule. So richtig relaxen kann ich da nicht. Auf der anderen Seite ist ja bis jetzt nie etwas passiert…..Na hoffen wir das Beste….!!! Romantisch sind sie halt schon. Ich hoffe nur, dass uns diese Romatik nicht eines Tages um die Ohren fliegt. Lieber Gruss aus dem sonnigen Mayo. Marie-Louise