Zeugen der Vergangenheit: Irland wird eine direktere Verbindung zur Vergangenheit nachgesagt als anderen Ländern. Das mag auch daran liegen, dass die Spuren vergangener Generationen heute allgegenwärtig sind.

Gerade im ländlichen Irland stehen noch immer tausende verlassene Hausruinen aus der Zeit des großen Hungers Mitte des 19. Jahrhunderts. Viele Hausbewohner sind in den vergangenen eineinhalb Jahrhunderten ausgewandert und ließen ihre schlichten Cottages zurück — oft mit zerstörtem Dach, um der Steuerpflicht zu entgehen.

Besucher unterstellen bisweilen, dass die Ruinen “aus Bequemlichkeit” nie entfernt wurden. Tatsächlich symbolisieren die alten verlassenen Gemäuer die Hoffnung und die Zuversicht, dass geliebte und vermisste Menschen einst zurückkehren würden aus der Ferne und der Familie und den Nachbarn zuhause wieder nah sein würden.

Foto: Hausruine in einem “Famine Village” in den Bergen von West Cork. Im Hintergrund der Hungry Hill; © 2013 Markus Bäuchle / Wanderlust

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