Irland Vögel

Peadar der Buchfink klopft die Osterbotschaft ans Küchenfenster.

Irland. Ostern. Buchfink-Alarm. Das ist Peadar, der verrückte Buchfink mit der Oster-Botschaft. Seit vier Tagen fliegt er jetzt schon seine vergeblichen Angriffe gegen unser Küchenfenster. Klopft, pickt und flattert. Droht, landet Sturzflug-Attacken. Scheitert. An sich selbst.

Peadar ist der wütende Bruder des schönen Narziss: Der Buchfink hasst sein Spiegelbild. Er bekämpft die Spiegelung in der Fensterscheibe und versucht unermüdlich, den eingebildeten Konkurrenten um seine eingebildete schöne Braut in die Flucht zu schlagen und sein Revier zu behaupten. Das Fenster ist seine Windmühle.

Peadar überträgt seinen inneren Kampf auf das Spiegelbild in der Scheibe und hält sich in seinem wilden Reigen bis zur Erschöpfung selber gefangen. Oder wollen wir das bloß so sehen? Doch, doch, der verrückte Buchfink ist auch nur ein Mensch. Unsere Spiegel und Fensterscheiben sind die anderen Menschen, in denen wir uns bekämpfen und in die wir unsere eigenen Ängste und Wünsche übertragen. Sind wir nicht alle eine wenig Buchfink? Freud-iges Ostern!

Irland Vögel

Peadar, der irische Buchfink.

PS: Der Versuch, Peadar im eigenen Interesse zur Aufgabe zu bringen, scheitert systematisch. Der kleine Singvogelmann weiß noch nicht einmal, wie die Silhouhette eines gefährlichen Raubvogels aussieht und ignoriert die Adler-Attrappe konsequent. Weiß jemand von Euch Vogel-Experten da draußen im weiten Internet Rat? 

Fotos: Markus Bäuchle 2014