News aus Irland immer aktuellDas Team aus Irlands Ost-Provinz Leinster holt die europäische Rugby-Krone. Ein Schulstreich gerät außer Kontrolle. Dublins Airport ist nicht besonders sicher; Irlands Fußballer spielen bei der EM mit Trauerflor: Die Sonnntags-News aus Irland heute wieder kurz und knapp in unserem Wochenrückblick von Tom Brütting.

 

Leinster holt den Heineken Cup

Heineken Cup Rugby 2012Es war wohl einfach der Tag der Farbe blau. In München errang der FC Chelsea glücklich die Champions-League-Krone und knapp 1000 Kilometer nodwestlich im Twickenham Stadium holte das Rugby-Team von Leinster mit einem überlegenen 42:14 Sieg über die Mannschaft aus Ulster den Heineken Cup, die europäische Rugby-Krone. Im mit über 81.000 Zuschauern nahezu ausverkauften Stadion von Twickenham schrieben die Blauen aus Irlands Ost-Provinz Leinster Rugby-Geschichte, als sie sich zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren den Heineken Cup sicherten. Außerdem schraubten die Mannen um Irlands Rugbystar Brian o’Driscoll die bisher von Leicester gehaltene Rekordmarke für das höchste Spielergebnis von 34 auf 42 Punkte. (Quelle: Irish Independent)

Garda-Großeinsatz: Schulstreich gerät außer Kontrolle

An diesen Jahresabschluss-Streich werden alle Beteiligten noch lange denken. Schüler eines Dubliner Rugby-Colleges zogen einen Mitschüler bis auf die Unterhose aus und banden ihn, von Kopf bis Fuß mit Rasierschaum bedeckt, an einen Baum im Park einer Mädchenschule. Eine Zeugin, die die Vorgänge beobachtete, interpretierte das Geschehen als Entführung und alarmierte die Gardai, die mit einem Hubschrauber und zahlreichen Streifenwagen ausrückte. Das Opfer des Streichs wurde zwischenzeitlich von Lehrern der Mädchenschule aus seiner misslichen Lage befreit, die Garda nahm kurze Zeit später die Übeltäter in Gewahrsam. (Quelle: Irish Independent)

Laxe Kontrollen am Dubliner Airport

Der Flughafen von Dublin, das größte irische Luftverkehrs-Drehkreuz, bekommt schlechte Noten bei den Airport-eigenen Sicherheitskontrollen. Wie der Belfast Telegraph berichtet, konnten bei internen Testläufen mehrfach echte Waffen und Sprengstoffe durch die Kontrollen und Röntgengeräte geschleust werden. Insgesamt versagten die Kontrollen bei 45 Prozent der Testläufe. Für Ryanair-Chef Michael O’Leary ist das Abschneiden des Dubliner Flughafens ein Armutszeugnis. Die Sicherheitsmängel seien eine „internationale Peinlichkeit“ auf einer Stufe mit „Afghanistan und Somalia“, tobte O’Leary. (Quelle: Belfast Telegraph)

Kenny versucht Wogen nach Bruton-Interview zu glätten

Nach einem Fauxpas seines Wirtschaftsministers Richard Bruton versucht Taoiseach Enda Kenny die Wogen im Lande zu glätten. Bruton hatte in einem Radio-Interview den Eindruck erweckt, im Falle eines „Neins“ beim Referendum über den europäischen Fiskalpakt könnte die Regierung eine Wiederholung der Abstimmung anstreben. Bruton hatte damit reichlich Wasser auf die Mühlen der Fiskalpaktgegner geliefert. Premier Enda Kenny nahm seinen Minister gegen Angriffe in Schutz und betonte die klare Linie der Regierung. „Lassen Sie uns das  klar stellen: Dies wird die einzige Gelegenheit sein, bei der das irische Volk über den Fiskalpakt  abstimmen wird!“ (Quelle: Irish Independent)

Zwei neue Patrouillenboote für die irische Marine

Trotz knapper Kassen investiert die irische Regierung in zwei neue Patrouillenboote für ihre Seestreitkräfte. Verteidigungsminister Alan Shatter wohnte vergangene Woche der Zeremonie zur Kiellegung für das erste der beiden, mit insgesamt 90 Millionen Euro projektierten Boote, auf einer Werft in Devon bei. Die Boote sollen 40 Jahre lang ihren Dienst bei der Kontrolle der irischen 200-Meilen-Zone tun und den rauhen Bedingungen im Nordatlantik gewachsen sein. Das erste der beiden 23 Knoten schnellen Boote soll Anfang 2014 ausgeliefert werden, das zweite im darauffolgenden Jahr. Die Finanzierung der Boote soll über einen Zeitraum von acht Jahren aus dem Verteidigungshaushalt bestritten werden. (Quelle: Irish Times)

Nationalmannschaft will an Terroropfer erinnern

Die irische Fußball-Nationalmannschaft will bei ihrem Europameisterschafts-Gruppenspiel gegen Italien am 18. Juni mit Trauerflor auflaufen und an die Opfer eines Angriffs unionistischer Paramilitärs auf nordirische Zivilisten im Jahr 1994 erinnern. Auf den Tag genau 18 Jahre zuvor hatte beim so genannten “Loughinisland Massaker” ein Kommando der Ulster Volunteer Force ein Pub gestürmt, in dem 24  Gäste gerade das Weltmeisterschaftsspiel der Iren gegen Italien im Fernsehen verfolgten. Die Männer eröffneten aus automatischen Waffen das Feuer auf die Gäste, töteten sechs Männer und verletzten weitere fünf zum Teil schwer. Bis heute ist das Verbrechen und eine mögliche Verwicklung der damaligen nordirischen Polizei RUC ungeklärt. Ein Anwalt der Opferfamilien erklärte, die Hinterbliebenen des Anschlags seien  gerührt von der Geste des irischen Fußballverbands. (Quelle: Irish Examiner)

Apple zensiert Thin Lizzys Album J*******k

„Jailbreak“ ist der Titel eines Albums der legendären irischen Rockcombo Thin Lizzy — aber zugleich die Umschreibung für das Hacken des iPhone Betriebssystems, um nicht Apple-konforme Software auf den Geräten installieren zu können. Um Kunden des  amerikanischen iTunes- und App-Stores das Suchen nach Software mit Jailbreak-Bezügen zu erschweren, blockte der Unterhaltungsgigant diese Woche vorübergehend sämtliche Erwähnungen des Wortes so dass lediglich J*******k angezeigt wurde und Freunde irischer Rockmusik nur noch auf Umwegen zum Album „Jailbreak“ vordringen konnten. Offensichtlich setzte sich auch bei den Apple-Verantwortlichen aber binnen kurzer Zeit die Erkenntnis durch, dass überwiegend legale Angebote von der Maßnahem betroffen wären, so dass die Sperrung  wieder aufgehoben wurde. (Quelle: Irish Central)

Irlandnews.com

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Der Autor: Tom Brütting ist in Augsburg als freiberuflicher Journalist und PR-Berater tätig. Seit einer Schulexkursion auf die grüne Insel im Jahr 1991 ist er Irland hoffnungslos verfallen und hat das Land seitdem rund zehnmal besucht – zwei Auslandssemester an der National University of Ireland Galway inklusive. Im Herbst 2010 setzte er mit der Website www.gaelnet.de eine lange gehegte Idee in die Tat um. Gaelnet wertet irische Nachrichten für deutschsprachige Leser aus.

Fotos: Google; rivat.