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Irisches Auto-Kennzeichen aus dem Jahr 2012

Jetzt schlägts 13! Der Aberglaube könnte Irland neue Kfz-Kennzeichen bescheren. Die irische Auto-Lobby jedenfalls will verhindern, dass die Zahl 13 auf den Kennzeichen der Neuzulassungen im kommenden Jahr 2013 auftaucht. Die Auto-Kennzeichen in Irland geben mit den ersten zwei Ziffern das Jahr der Erstzulassung an (gefolgt vom County der Zulassung und einer individuellen Registriernummer). “12-D-19350″ bedeutet also, dass das neue Auto im Jahr 2012 im County Dublin zugelassen wurde.

Nun beschäftigt sich die Regierung mit der Forderung, die neuen Autokennzeichen im ersten Halbjahr 2013 mit den Ziffern 131″ und im zweiten Halbjahr mit “132” beginnen zulassen. Die Zahl 13 gilt in Irland wie auch andernorts in Europa als Unglückszahl: Hausnummer 13, Zimmer 13, Platz 13 werden in Straßen, Hotels oder Flugzeugen meist übergangen und vermieden. Der Teufel ist “der Dreizehnte” und in manchen Prophezeiungen gilt die 13 als Zahl des Todes. Irlands Auto-Lobbyisten behaupten nun, die gesteigerte Angst vor Verkehrsunfällen und andrem Unglück könnte im abgergläubischen Irland zu einem weiteren drastischen Rückgang der Autokäufe im kommenden Jahr führen. Zudem hoffen die Autohändler, mit zwei neuen Nummernschildern im Jahr mit der gängigen Praxis zu brechen, dass 70 Prozent der irischen Neuwagen in den ersten vier Monaten des Jahres gekauft werden — unter anderem um öffentlich zu zeigen, dass man sich ein neues Auto leisten konnte.

Vorbei die dollen Zeiten im Tollhaus: Zum Millenium, der Jahreswende 1999/2000 war auf der Insel eine wahre Status-Orgie ausgebrochen:  Hunderttausende Iren wollten mit einem schönen, neuen und natürlich möglichst großen Auto und dem Kennzeichen “00″ anzeigen, dass sie finanziell vorne sind und auf der Statusleiter ganz nach oben gehören. In den ersten vier Jahren des neuen Jahrtausends wurdne deshalb gefühlt zwei Drittel des Wagenbestands erneuert. Wer auf einer alten 94-er oder 99-er-Karre sitzen blieb, galt im Status-Verkehr der Keltentiger-Ära schnell als erfolgloser Außenseiter.

Doch dann kam der Absturz, die Rezession, der wirtschaftliche Niedergang. Mit ihm nahm auch die Zahl der Auto-Neuzulassungen drastisch ab, und die Autos werden seitdem wieder deutlich kleiner. 90 Prozent der im vergangenen Jahr neu zugelassenen Fahrzeuge werden in den beiden schadstoffärmsten und steuerlich günstigsten Klassen geführt. 2011 wurden übrigens auf der Insel 89.900 neue Autos zugelassen, das waren — gepusht durch eine Abwrackprämie im ersten Halbjahr — zwar 1,6 Prozent mehr als im Jahr 2010. Doch im Spitzenjahr 2007, dem letzten Jahr des irischen Booms, lag die Zahl der Neuzulassungen noch mehr als doppelt so hoch, bei 186.500. Die Zahlen zeigen, welche tiefen Spuren die Rezession in den Taschen der Insulaner hinterlassen hat.

Ob Irland im Jahr 2013 pech-freie Nummernschilder erhält, will die Regierung im Rahmen der Budget-Diskussion im November oder Dezember entscheiden. Hoffen wir, dass Irlands Gilde der autogläubigen Abergläubigen nicht auch noch beantragt, das Jahr 2013 umzubenennen oder es ausfallen zu lassen.