Finnwal in IrlandWal im Süden von Irland gestrandet. Ein etwa 15 Meter großer, offensichtlich jüngerer Finnwal strandete gestern, Dienstagmorgen um 7 Uhr im Hafen von Baltimore im Süden Irlands. Trotz der Flut am gestrigen Abend unternahm das abgemagerte und geschwächte Tier keinen Versuch, ins Meer zurückzuschwimmen und verharrte auch heute den ganzen Tag fast regungslos an der Kaimauer. Experten der Irish Whale and Dolphin Group (IWDG) geben dem Finnwal (Balaenoptera physalus) keine Überlebenschancen. Er kam offensichtlich nach Baltimore, um dort zu sterben. Der bis zu 30 Tonnen schwere Finnwal zählt zur zweitgrößten Walart und damit zu den zweitgrößten Säugetieren der Erde. Finnwale können über 25 Meter lang werden.

Finnwal in Baltimore in Irland

Gestrandeter Finnwal in Baltimore, Irland. Foto: Chris Wieland

Hunderte Schaulustige versammelten sich gestern und heute hoffend und bangend im Hafen von Baltimore, doch sie wurden nur Zeugen das langsamen Sterben des Wales. Patrick Whooley von der Irish Whale and Dolphin Group erklärte den versammelten irischen Medienvertretern, dass es zum Nichtstun keine Alternative geben: Weder Befreiungsversuche noch Sterbehilfe hätten realistische Chancen auf Erfolg. So blieb nur Hilflosigkeit und die Vorbereitung einer logistischen Großtat. Der Abtransport eines derart massiven Tierkörpers wird die Behörden vor eine große Herausforderung stellen.

Die gute Nachricht in der schlechten: Die IWDG hat in den vergangenen Monaten festgestellt, dass wesentlich mehr Wale als in früheren Jahren die Küstengewässer vor Irland besuchen. Damit häufen sich wohl auch die Strandungen. Am Dienstag  strandete übrigens fast zeitgleich ein weiterer, gut 20 Meter langer Finnwall auf der britischen Nachbarinsel in Carolyn Bay in Cornwall. Er starb.

EDIT Donnerstag: Die Leidenszeit ist vorbei, der Wal von Baltimore ist heute gestorben.