Glengarriff

Kleiner Ort mit großem Namen


Glengarriff. West Cork. Der kleine Ort mit großer Vergangenheit war immer schon ein Ferienort. Er profitiert vom Klima und von der Lage in einer der schönsten Naturlandschaften Europas. Hier wohnen wir, hier fühlen wir uns zuhause, daheim und wohl. Ein Loblied.

von Markus Bäuchle, Ardaturrish Beg, Glengarriff.

„Das wars?“ wundert sich der Neuankömmling. Ja, das ist es. Glengarriff. Eine lang gezogene Straße, eine Kreuzung, in der Mitte der Friedhof. Das größte Grundstück im Dorf, ein Friedhof. Entlang der Straße eine Handvoll Pubs, ein paar nette Geschäfte, ein Arzt, der Polizeiposten, ein kleiner Hafen, drei Hotels – alles umgeben von Meer, Bergen, Weiden und Wäldern. Das ist Glengarriff, das berühmte Glengarriff, in West Cork, County Cork, Irland. Klein, natürlich, idyllisch, fein.

Wer in Donegal, in Dublin oder in Waterford den Namen Glengarriff erwähnt, blickt meist in freudig erregte Gesichter: Oh, beautiful Glengarriff. „Ich war schon dort.“ – „Ich möchte mal wieder hin.“ Das schöne Glengarriff, die Perle der Bantry Bay, genießt auf der Insel einen legendären Ruf. Glengarriff, Garinish Island, das Eccles Hotel, das Roches Hotel, Glengarriff eben. Vor allem ältere Iren kennen das Dorf am Fuß der Caha Mountains als Urlaubsort, als beliebtes Ziel für die Hochzeitreise, als das Saint Tropez der Grünen Insel am wärmenden Golfstrom, als Luftkur- und Bäderort, sogar als exklusive Destination der Reichen und Mächtigen. All das ist wahr, doch Vieles ist auch schon ein paar Jahre her.

Beginnen wir mit dem Anfang: In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts etablierte sich im zehn Meilen entfernten Bantry die aus Limerick stammende Familie White, deren Treue zur Britischen Krone bald mit Adelstiteln, Machtfülle und Großgrundbesitz belohnt wurde. Die Whites residierten und amtierten in Bantry House, dem auch heute noch prächtigsten Landhaus im irischen Südwesten (www.bantryhouse.com). Ihre Ausflüge führte die Whites regelmäßig in das „felsige Tal“ am Fuß der uralten Sandsteingebirge im Nordwesten der Bucht, nach Gleann Garbh, Glengarriff.

Dort wo die Berge und der Atlantik aufeinander treffen, wo sich eine der längsten Buchten Irlands zur einer kleinen geschützten Seitenbucht verengt, wo sich die Landschaft besonders malerisch zeigt, dort verbrachte die Familie White ihre Sommer. Dort baute sie bald ein Schlösschen, ein Jagdhaus, vor allem aber eine Herberge: Ab 1789 diente das kleine „Bantry Arms Hotel“ Freunden und Gästen der White-Familie als Unterkunft. Damit war Glengarriff gegründet, vor 220 Jahren, als Reiseziel. Sein Daseinszweck schien von Beginn an klar: Glengarriff würde ein Ferienort sein. Für die, die sich das Reisen leisten konnten, zumindest. Die irische Landbevölkerung lebte davor wie danach ein karges und meist entbehrungsreiches Leben in kleinen, in der Umgebung verstreuten Steinhäusern; die als Greater Glengarriff bekannt ist.

Die große Zeit des Ferienorts Glengarriff begann im 19. Jahrhundert. Das Bantry Arms Hotel war 1839 von Thomas Eccles gekauft, vergrößert und in Eccles Hotel umbenannt worden, andere Hotels gesellten sich dazu. In der Welt des englischen und irischen Adels hatte sich herumgesprochen, wie romantisch, pittoresk und bezaubernd das Ambiente von Glengarriff auf seine Besucher wirkte, wie heilend die reine Atlantikluft kranke Lungen versorgte, wie komfortabel die Hotels von Glengarriff ausgestattet waren – und natürlich auch, wie leicht es war, im milden und gemäßigten Golfstromklima der Bantry Bay Sträucher, Kräuter und Bäume aus dem gesamten Englischen Empire heimisch werden zu lassen.

Der Klimavorteil trieb die Landadligen der Dynastien White und Hutchins an, sich große repräsentative Gärten und Arboreta anlegen zu lassen – mit damals wenig bekannten Pflanzen aus Ost-Asien, Nord- und Südamerika, Australien oder entlegeneren Ländern Europas. Irische Landarbeiter legten für Hungerlöhne Hand an, und bald drang der Ruf der fabelhaften irischen Gärten bis nach Europa. 1828 besuchte, beschrieb und pries etwa der liberale deutsche Weltreisende Fürst Hermann von Pückler-Muskau die Gärten von Glengarriff.

Der englische Journalist und Schriftsteller William Makepeace Thackeray setzte dem Ort in seinem 1843 erschienen „Irish Sketchbook“ ein literarisches Denkmal, und dieses taugte in der englischen Society auch als Werbebroschüre bestens. Nun, in der großen viktorianischen Zeit galt die Reise von Cork über Glengarriff nach Killarney in den feinen britischen Kreisen als touristisches Muss. Bald war der mühsame Pferdekutschen-Trip durch eine der schönsten Naturlandschaften Europas beim englischen Adelsstand und im anglo-irischen Landadel als „Prince-of-Wales-Route“ ein Begriff. Im Royal Hotel von Glengarriff logierten allen voran besagter Prinz von Wales, die epochemachende Königin Viktoria, deren große Entourage – und viele, viele Nachahmer.

Glengarriff florierte. In der Goldenen Epoche des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts zählte das Straßendorf 13 Hotels und Spas – bekannte Häuser dieser Zeit waren das Eccles, das Roches Royal Hotel, das Poul Gorm, das Bellevue, das Mountain View oder Caseys Hotel im Ortskern. Der Zug von Geld und Macht lockte auch die Intellektuellen: Im Eccles Hotel übernachteten die Literaten William Butler Yeats, George Bernhard Shaw, Virginia Woolf oder George William Russel; und der kleine Ort in West Cork hatte bei jungen heiratswilligen Engländern und Walisern einen guten Ruf: Bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs trug Glengarriff den Beinamen „Honeymoon Capital“, die Flitterwochen-Haupstadt der Britischen Inseln.

Die Zeit des elitären Reisens ging allerdings genauso zu Ende wie die Epoche des Adels, die Herrschaft der Engländer über Irland und die Zeit der Großgrundbesitzer. Die teuren kleinen Hotels hatten im Irland nach dem Zweiten Weltkrieg keine Zukunft, viele Adelsdynastien verarmten, die Zeiten des Massentourismus setzten ein. Jetzt reiste das Volk. Glengarriff wurde zunehmend zum Ziel von Tagesausflügen und Kurz-Trips. Den Entscheidern im Ort fehltenentweder der Wille oder die Strategie, um den Abstieg der Edel-Destination zur Durchgangsstation abzuwenden. Die Unruhen in Nordirland trugen später das ihre dazu bei, dass die Besucherzahlen sanken: Die Briten mieden Irland aus Angst vor Gewalt und Repressalien.

Glengarriff geriet zunehmend zum Anhängsel einer aufstrebenden Marke direkt vor der eigenen Haustür: Garinish Island. Seit den 60-er Jahren zog die einzigartige Garteninsel im Glengarriff Harbour zunehmend Gäste an. Der nackte Felsen in der Bucht, nur zehn Bootsminuten vom Glengarriff Pier entfernt, war bereits 1910 von dem schottischen Geschäftsmann John Annan Bryce und dessen Frau Violet L´Estrange gekauft worden. Die Bryces pflanzten Bäume und Sträucher aus der ganzen Welt, bauten Tempelchen, einen Glockenturm, die Casita und kultivierten das Eiland zum spektakulärsten Garten der Britischen Inseln.

1954 wurde Garinish Island (auch bekannt als Ilnacullin) dem irischen Staat geschenkt und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In Spitzen-Jahren zieht Garinish Island bis zu 80.000 Besucher an – und sie alle starten ihre kleine Bootstour in Glengarriff, werden von den Bootsleuten Tony Murphy und Brendan O´Sullivan in kleinen weiß-blauen Fährbooten vorbei an Irlands größter Hafenrobben-Kolonie zur Garteninsel übergesetzt.

Im Jahr 2012 präsentiert sich Glengarriff als ein Urlaubsort, der aus dem vorübergehenden Dornröschenschlaf erwacht ist und der in den wilden Jahren des irischen Baubooms erstaunlich wenig Schaden genommen hat. Zwei modernisierte Hotels, das Eccles und das 125 Jahre alte Caseys Hotel, das neu gebaute Glengarriff Park Hotel, schön gelegene Bed &Breakfasts, ein Campingplatz, zwei Hostels und zahlreiche Ferienhäuser lassen Glengarriffs Bevölkerung von 850 Einwohnern im Sommer gerne auf das Dreifache anwachsen.

Glengarriff wirbt heute mit dem Slogan „The Natural Meeting Place“ – der Ort, wo sich Menschen in herrlicher Natur begegnen. Tatsächlich ist es ein Ort, dessen größtes Kapital die Natur ist: Die 300 Millionen Jahre alten Gebirge aus rotem Sandstein, der Sugar Loaf Mountain, die Inselwelt in der Bucht von Glengarriff, das große Naturschutzgebiet, der älteste Eichenwald Irlands, die spektakuläre, sich nach Westen erstreckende Beara Peninsula, die zahlreichen Steinkreise, die stehenden Steine und Keilgräber aus vorchristlicher Zeit. Glengarriff hat´s.

Geben wir das Schlusswort Colm Mac Carthy, dem Hotelier des Glengarriff Park Hotels, der den örtlichen Tourismusverein leitet. Der viel gereiste Colm sagt über seinen Heimatort: „Glengarriff ist ein magischer Ort, gesegnet mit reicher Natur, spektakulärer Landschaft und freiem Zugang zu Bergen, Parks und Meer. Die meisten Glengarriff-Urlauber bleiben gerne ein paar Tage hier, manche bleiben für immer.“ Recht hat er.

 

Glengarriff: Das können Sie unternehmen

Glengarriff ist ein Ferienort für Einzelreisende, Paare und Familien. Eine Woche würde nicht reichen, um das vielfältige Angebot im Dorf, auf dem Wasser, in den Bergen und auf den faszinierenden Halbinseln des Hinterlands auszuschöpfen. Als die Tourismus-Verantwortlichen kürzlich die Broschüre „50 Things To Do in Glengarriff“ überarbeiteten, sammelten sie über 70 lokale und regionale Freizeitangebote und sprengten den Rahmen  des kleinen Folders. Wir stellen hier einige Highlights des Glengarriff-Angebots vor.

Die Gärten von Glengarriff: Die weltweit berühmte Gartensinel Garinish Island liegt nur ein paar hundert Meter vom Ableger in Glengarriff entfernt in der geschützten Bucht. Auf Garinish wachsen Sträucher, Blumen und Bäume aus der ganzen Welt. Die Insel feiert in diesem Jahr 100-jähriges Bestehen. Die in Glengarriff lebende Gartenexpertin Eliane Zimmermann (www.aromapraxis.de) führt Gruppen auf Anfrage in deutsch.

Der Bamboo-Park präsentiert sich als exotische Alternative. Der von einem belgischen Ehepaar angelegte Garten versammelt Palmen, 30 verschiedene Bambus-Arten, Eykalyptusbäume, Baumfarne und seltene Bäume. Der sehenswerte Park liegt direkt am Meer am Rand des Dorfes (www.bamboo-park.com).

Der Ewe Skulpturen-Garten am Fuß des Esk Mountains an der Straße nach Kenmare, County Kerry, kombiniert auf faszinierende Weise Natur und Kunst. In die Landschaft integriert wirken die wetterfesten Figuren der Künstlerin Sheena Wood wie animierte Wesen. Auch für Kinder ist der interaktive Garten ein abwechslungsreiches Erlebnis (www.theewe.com). „Ewe“ bedeutet übrigens „Mutterschaf“.

Die Seehunde von Glengarriff: In der Bucht lebt die größte Hafenrobben-Kolonie in Irland. Die Population schwankt zwischen 250 und 400 Tieren. Die Fähren nach Garinish Island  (www.bluepoolferry.com und www.harbourqueenferry.com) fahren Besucher ganz nahe an den Seehundefelsen vorbei, um die wenig scheuen Tiere zu fotografieren. Wer nicht boots-tauglich ist, kann Glück haben und einzelne Tiere am Seals Point vom Festland aus beobachten. Wer mehr wissen will: Bootsmann Tony Murphy, der auch das Village Hostel betreibt, gibt gerne Auskunft.

Das Naturschutzgebiet Glengarriff: Der Eichenwald von Glengarriff, neben dem Killarney National Park der älteste in Irland, bildet den Kern des Naturschutzgebiets unweit des Dorfkerns. Das Durchflussgebiet von zwei Bergflüssen ist eines der letzten historischen Waldgebiete auf der Insel. Es heißt, der Wald sei über 1000 Jahre alt. Im Glen hat die Nationalparkverwaltung herrliche Spazier- und Wanderwege für alle Ansprüche angelegt.

Das Wandergebiet Glengarriff: Vom Spazierweg am Meer im Blue Pool Park direkt im Ortskern, über die Wanderwege im Naturschutzgebiet bis hin zu den anspruchsvollen Bergwanderungen in den Caha Mountains, auf der Beara Peninsula oder dem nahen Sheeps- Head – Glengarriff bietet die ideale Basis für Wanderer.

Glengarriff hat mit über 150 Kilometern Länge eines der am besten ausgebaute Wanderwegenetze in Irland. Beliebt sind auch die Querfeldein-Aufstiege zu den Ausssichtsbergen Sugar Loaf und Hungry Hill sowie der Besuch alter Steinkreise und vorchristlicher Kultstätten.

Der  Wander-Veranstalter Wanderlust bietet geführte Tageswanderungen und Wanderwochen in Deutsch und Englisch an (www.irland-wandern.de). Auch Fernwanderer kommen in West Cork voll auf ihre Kosten: Der 196 Kilometer lange Beara Way beginnt in Glengarriff, eine Querverbindung führt zum 88 Kilometer langen preisgekrönten Sheeps Head Way.

Die Caha Mountains mit dem Auto: Wer nicht wandern will, kann die 300 Millionen Jahre alten Sandsteinberge auch im Auto aus der Nähe genießen. Die Bergstraße nach Kenmare durch die Turner-Tunnels bieten herrliche Ausblicke auf die Bucht und die Bergwelt. Eine kleine, steile Straße führt auch hoch hinauf zum Barley Lake, einem idyllisch gelegenen Gletschersee hoch in den Cahas. Wer schwindelfrei Auto fährt, sollte die Fahrt wagen.

Heritage Tours und Tagesausflüge: Der örtliche Ausflugs-Veranstalter Gene O‘Sullivan bietet Halbtages- und Tagestouren für große und kleine Gruppen an. Gene fährt seinen Bus selber und kennt zu jeder Ecke, zu jedem Haus, zu jedem Menschen auf der Straße eine Story. Der Geschichten erzählende Gene von Glengarriff Tours (www.glengarrifftours.ie) fährt mit Kleinbussen eine halbtägige Heritage Tour und eine Ganztagestour über die landschaftlich herausragende Beara-Halbinsel. Er bietet zudem Golf- und Angeltouren an. Interessante Bustouren gibt es auch mit Donal Harrington  (www.westcorkcoaches.ie). Das Familienunternehmen Harrington´s Coaches ist seit 50 Jahren im Tourismusgeschäft und fährt Sightseeing-Touren in ganz West Cork und ins County Kerry.

Golf, Tennis, Reiten: Glengarriff verfügt über einen der schönst gelegenen Golfplätze des Landes (www.glengarriffgolfclub.com) mit 9 Löchern. Ein privater Tennisplatz kann gegen Gebühr benutzt werden. In der Nähe gibt es Reitmöglichkeiten. Angler finden Dutzende Flüsse und Seen, um Ihrer Leidenschaft zu frönen, und Radfahrer fühlen sich auf den vielen kleinen, meist asphaltierten Nebenstraßen sicher.

Wassersport: In der nahen Umgebung von Glengarriff gibt es zahlreiche Bademöglichkeiten im Meer. An einem warmen Sommertag kann das Wasser in der Bucht immerhin 18 Grad warm werden. Herrliche Sandstrände, wie der Barley Cove und Ballydonegan Beach sind in weniger als einer Stunde zu erreichen. Wer im Kajak die Bantry Bay erkunden will, hat dazu in der Nachbarschsft von Glengarriff Gelegenheit.

Kunst: Die Amerikanerin Catherine Hammond hat ihren Lebens- und Arbeitsort nach Glengarriff verlegt und betreibt im Ort eine Galerie für zeitgenössische Kunst (www.hammondgallery.com). Die Ausstellungen sind anspruchsvoll, empfehlenswert, immer interessant.

Insel-Hopping: Neben Garinish Island gibt es in der Bantry Bay zwei interessante Inseln, die man mit der Fähre erreichen kann: Whiddy Island (von Bantry aus) und Bere Island (ab Castletownbere). An der Landspitze der Beara Peninsula lohnt sich zudem ein Trip mit Irlands einziger Seilbahn. Sie transportiert Besucher in wenigen Minuten über den Sund nach Dursey Island.

Eine ausführliche Beschreibung des Freizeitangebots in Glengarriff und Umgebung bieten die PDF-Broschüren, die auf Glengarriffs offizieller Website www.glengarriff.ie abrufbar sind.

 

So wohnen, essen und shoppen Sie in Glengarriff

Tisch und Bett: 

Wir wiederholen uns gerne: Der Ort Glengarriff ist klein, aber fein. Sie werden dort alles finden, was zu einem gelungenen Urlaub gehört – gemütliche Hotels und B&Bs, Restaurants mit gutem Essen, Pubs mit Live-Musik und nette Shops zum Einkaufen.

Die Unterkunft: Glengarriff bietet eine Unterkunft für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel. Zwei Dutzend gut geführte Bed & Breakfasts laden zur traditionellen irischen Übernachtung und einem reichhaltigen Frühstück, dem Full Irish Breakfast, ein. In Murphy´s Village Hostel oder in Dowlings Caravan Park ist willkommen, wer besonders preiswert nächtigen will.

Das Herz von Glengarriffs Herbergen bilden die drei Hotels – alle drei sind empfehlenswert: Wer den Hauch der Geschichte atmen will, das Ambiente eines klassischen Hotels mit über 200-jähriger Tradition liebt, und vielleicht dort übernachten will, wo schon Literatur-Nobelpreisträger William Butler Yeats Quartier nahm, der ist im ehrwürdigen Eccles Hotel am richtigen Platz (www.eccleshotel.com). Wer danach fragt, bekommt meist ein Zimmer mit Blick auf die Bucht. Das Eccles betreibt ein gutes Restaurant und eine traditionelle Bar. Das Hotel wurde vor einigen Jahren mit Millionenaufwand und dennoch behutsam renoviert.

Auch Casey´s Hotel im Ortszentrum (www.caseyshotelglengarriff.ie) blickt auf eine lange Geschichte zurück. Das Familienhotel feierte gerade 125-jähriges Bestehen und renovierte Zimmer und Restaurant zur neuen Saison. Im Casey´s gehen Iren wie Feriengäste gerne essen und ins Pub – und vor allem Sonntagabends ist es schwer, dort einen Platz zu ergattern. In diesem Hotel nimmt auch Glengarriffs berühmeste Einwohnerin, die Schauspielerin Maureen O‘Hara, regelmäßig ihren Cocktail. Die legendäre Filmpartnerin von John Wayne stammt aus Dublin, und lebt nach ihrerm Abschied von Hollywod seit langem in Glengarriff.

Mut bewies die Familie MacCarthy, als sie sich vor wenigen Jahren zum Bau eines neuen Hotels in Glengarriff entschloss: Die Geschäftsfrau Maureen und ihr Sohn Colm betreiben heute neben der Glenaran-Ladenkette das Glengarriff Park Hotel, ein gemütliches und sehr gut ausgestattetes Landhotel mit dem Restaurant Park Bistro und dem Pub MacCarthy´s Bar. Bei MacCarthy´s lässt sich bestens essen und trinken. Wer nicht vom Internet lassen will, kann seinen Computer im Bereich des Hotels in ein WLAN einklinken. Wer übrigens nach einem Internet-Cafe sucht, ist ein paar Meter weiter im Black Cat Shop richtig.

Gäste, die sich lieber selbst versorgen, mieten am besten eines von zahlreichen Ferienhäusern. Ob direkt neben der Kirche oder etwas außerhalb hinter dem Eccles Hotel oder in der Nähe des Golfplatzes – preisgünstige Ferienhäuschen von der Stange sind keine Mangelware. Wer nach dem besonderen Ferienhaus sucht, sollte sich die Glengarriff Lodge anschauen (www.glengarriff-lodge.com). Das ehemalige Jagdhaus von Lord Bantry wurde kürzlich komplett renoviert und ziert nun die Spitze der Miet-Unterkünfte in Glengarriff. Die Lodge bietet Platz für 8 Personen. Wer es geräumiger braucht und trotzdem Wert auf eine hervorragende Ausstattung legt, ist in den Ferienhäusern des deutschen Unternehmers Robert Pütz gut aufgehoben. Der hat im Dromgarriff Estate, zu dem auch der Golfplatz gehört, fünf erstklassige Ferienhäuser errichtet, die zwischen 6 und 26 Gäste beherbergen (www.cashelfean.com).

Oder Sie wohnen in einem Ferienhaus in Ardnagashel direkt am Meer im alten ehrwürdigen Estate der Hutchins Familie. Fragen Sie uns: info@irland-wandern.de. Das Haus vermieten wir wochenweise. Es bietet viel Platz für größere Gruppen.

Essen und Trinken:

Pubs und Restaurants: Wer abends ein gepflegtes Guinness, oder alternativ das in Irlands Süden beliebtere Murphy´s trinken will, kann sich jeden Abend ein anderes Pub aussuchen und braucht eine Woche, um die volle Runde durch Glengarriff zu machen. Neben den drei Hotel-Pubs kann er die Maple Leaf Bar, nach dem Alt-Eigentümer nur „Bernhard´s“ genannt, besuchen, danach das aufgrund seiner bemalten Fassade gern fotografierte Blue Loo, schließlich Pat Somer´s Cottage Bar, wo es auch ordentlich und preisgünstig zu essen gibt. Eher stilvoll und mit italienischer Note gekocht wird im Martello Restaurant, wo Wert auf beste Zutaten aus lokaler Produktion gelegt wird. Nicht unerwähnt bleiben soll schließlich O´Sullivan´s Hawthorn Bar und Rainbow Restaurant, das nachmittags auf der Sonnenseite der Straße auch draußen serviert. In den Pubs von Glengarriff wird übrigens noch immer gerne und viel Musik gemacht. Ein Schild an der Tür weist jeweils darauf hin, wo die irische “Folk-Musi” spielt.  Wer übrigens am Ende einer fröhlichen Nacht nicht mehr laufen oder fahren will, lässt sich von Billy Downey´s Sammeltaxi sicher nach Hause bringen.

Einkaufen: Zum Shopping geht es in Glengarriff zu Pat O‘Sheas Spar im Dorf oder zu O´Sullivans Tankstellen-Laden am Eccles Hotel, wenn es um Lebensmittel geht. Kleidung und wertige Souvenirs kauft man aus reichhaltiger Auswahl in Andrew O´Shea‘s Spinning Wheel. Souvenirs, Aran-Pullover, modische Strickware und andere Kleidung gibt es in Maureen´s Glenaran Irish Market und bei Quill´s. Das Kunsthandwerk vertreten im Dorf zudem einige kleinere Shops: The Moon, The Green Door, und die malenden Künstler von Jem Creations. Friseur, Wäscherei, Post, Arzt und Kirche sind in Glengarriff natürlich auch vertreten. Lediglich die protestantische Kirche hat sich zurückgezogen. In der alten Kirche am Ortseingang gibt es seitdem Kaffee und Kuchen im Church Café.

Alle Telefonnummern und Internetadressen finden Sie im Glengarriff Business Directory, das sich als PDF-Broschüre auf der ofiziellen Glengarriff-Website www.glengarriff.ie abrufen lässt.

Heritage Tours und Tagesausflüge: Der örtliche Ausflugs-Veranstalter Gene O‘Sullivan bietet Halbtages- und Tagestouren für große und kleine Gruppen an. Gene fährt seinen Bus selber und kennt zu jeder Ecke, zu jedem Haus, zu jedem Menschen auf der Straße eine Story. Der Geschichten erzählende Gene von Glengarriff Tours (www.glengarrifftours.ie) fährt mit Kleinbussen eine halbtägige Heritage Tour und eine Ganztagestour über die landschaftlich herausragende Beara-Halbinsel. Er bietet zudem Golf- und Angeltouren an. Interessante Bustouren gibt es auch mit Donal Harrington  (www.westcorkcoaches.ie). Das Familienunternehmen Harrington´s Coaches ist seit 50 Jahren im Tourismusgeschäft und fährt Sightseeing-Touren in ganz West Cork und ins County Kerry.

Golf, Tennis, Reiten: Glengarriff verfügt über einen der schönst gelegenen Golfplätze des Landes (www.glengarriffgolfclub.com) mit 9 Löchern. Ein privater Tennisplatz kann gegen Gebühr benutzt werden. In der Nähe gibt es Reitmöglichkeiten. Angler finden Dutzende Flüsse und Seen, um Ihrer Leidenschaft zu frönen, und Radfahrer fühlen sich auf den vielen kleinen, meist asphaltierten Nebenstraßen sicher.

Wassersport: In der nahen Umgebung von Glengarriff gibt es zahlreiche Bademöglichkeiten im Meer. An einem warmen Sommertag kann das Wasser in der Bucht immerhin 18 Grad warm werden. Herrliche Sandstrände, wie der Barley Cove und Ballydonegan Beach sind in weniger als einer Stunde zu erreichen. Wer im Kajak die Bantry Bay erkunden will, hat dazu in der Nachbarschaft von Glengarriff Gelegenheit.

Kunst: Die Amerikanerin Catherine Hammond hat ihren Lebens- und Arbeitsort nach Glengarriff verlegt und betreibt im Ort eine Galerie für zeitgenössische Kunst (www.hammondgallery.com). Die Ausstellungen sind anspruchsvoll, empfehlenswert, immer interessant.

Insel-Hopping: Neben Garinish Island gibt es in der Bantry Bay zwei interessante Inseln, die man mit der Fähre erreichen kann: Whiddy Island (von Bantry aus) und Bere Island (ab Castletownbere). An der Landspitze der Beara Peninsula lohnt sich zudem ein Trip mit Irlands einziger Seilbahn. Sie transportiert Besucher in wenigen Minuten über den Sund nach Dursey Island.

Eine ausführliche Beschreibung des Freizeitangebots in Glengarriff und Umgebung bieten die PDF-Broschüren, die auf Glengarriffs offizieller Website www.glengarriff.ie abrufbar sind.

Fotos: Peter Zoeller /

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