Es ist wie in einem ganz schlechten Traum, doch wir sind wach. Es ist wahr: Unser Freund Bodo J. Baginski ist tot. Bodo starb gestern abend. Schale Floskeln drehen Runden im Gehirn: plötzlich, unerwartet, aus der Mitte des Lebens gerissen. Bodo kam nicht von der Arbeit zurück.

Schriftsteller, Musiker, Sammler, Umweltschützer. Dazu Gärtner und Geschichten-Erleber, Reisender und Sesshafter, Profi und Amateur, Träumer und Realist, Lehrer und Schüler, Betrachter und Handelnder, einsamer Wanderer und sorgender Familienmensch. Ein Freund des Wassers, der Erde und der Lüfte. Bodo vereinte viele vermeintliche Widersprüche in einer einzigartigen Persönlichkeit. Er lehrte uns, ein-verstanden zu sein. Mit uns, mit unseren Widersprüchen, mit unseren Freunden und unseren Gegnern.

Wo andere nur redeten, handelte er: Bücher, die niemand verstand, schrieb er neu und verständlich. Er wurde mit seiner Co-Autorin Shalila zum weltweit gelesenen Bestseller-Autor von über 20 Werken (“Chakra Handbuch”, “Reiki-Universelle Lebensenergie”).

Wo andere zerstörten, heilte er: Verschmutzte Strände, die niemand mehr betreten wollte, machte er in wochenlanger Schwerstarbeit wieder sauber. Ohne viel Aufhebens, Bodo war ein Bewahrer, ein Schützer, ein Freund der Schönheit. Er litt unter der alltäglichen kleinen Zerstörungswut der Mitmenschen, aber er trotzte ihr mit dem Vorbild der heilenden Tat.

Wo andere nur nahmen, gab er. Bodo war ein großzügiger Mensch. Er schenkte, spendete, unterstützte und förderte — egal, ob er gerade viel oder wenig für sich selbst hatte.

Vor wenigen Wochen wurde Bodo 60 Jahre alt, in wenigen Wochen wäre er erstmals Großvater geworden. Bodo starb dort, wo er am liebsten war, bei dem, was er am liebsten tat: Er verunglückte bei der Arbeit im Garten in Irland, im Land, in das er 1990 kam und das er liebte. Bodo hinterlässt seine Frau Ute und vier Kinder. Wir sind tief traurig. Wir werden versuchen, es in seinem Sinne zu ertragen, wie er es uns vorlebte: Wir werden versuchen, ein-verstanden zu sein.